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Digitales SQCDP-Board

Die Umsetzung des Anwendungsfalls „SQCDP-Board“ in Visual Shop Floor – für maximale Transparenz und operative Exzellenz am Shop Floor.
Shop Floor Meeting – Digitales SQCDP-Board

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

Visual Shop Floor ist eine moderne No-Code/Low-Code-Plattform für das digitale Shop Floor Management. Mit flexibel konfigurierbaren Funktionen in den Bereichen Datenmanagement, Visualisierung, Maßnahmenverwaltung, Shop Floor Meeting und kontinuierlicher Verbesserung (KVP) lassen sich Produktions- und Logistikprozesse agil abbilden, in Echtzeit überwachen und systematisch verbessern.

Dieses Dokument ist Teil der Reihe „Visual Shop Floor – Solution Blueprints“. Es beschreibt praxisnahe Anwendungsfälle, dient als Vorlage für ähnliche Projekte und vermittelt zugleich die Funktionsweise von Visual Shop Floor im industriellen Umfeld. Damit richtet sich der Blueprint gleichermaßen an Anwender:innen, Administrator:innen sowie an Entscheider:innen im Produktionsumfeld.

Im vorliegenden Blueprint steht der Anwendungsfall „Digitales SQCDP-Board“ im Fokus, der im Rahmen eines Kundenprojekts erfolgreich umgesetzt wurde. Die Kernthemen Safety, Quality, Cost, Delivery und Productivity werden über spezifische KPIs, Ereignisse und Maßnahmen abgebildet und durch das dynamische Event Handling von Visual Shop Floor ergänzt. So entsteht eine durchgängige, transparente Informationsbasis für die operative Steuerung, das tägliche Shop Floor Meeting und den kontinuierlichen Verbesserungsprozess.

2. Hintergrund und Ausgangssituation

Im betrachteten Unternehmen wurden die täglichen Shop Floor Meetings bislang auf Basis analoger SQCDP-Boards durchgeführt. Dazu kamen klassische Whiteboards zum Einsatz, ergänzt durch ausgedruckte Papierlisten, handschriftliche Notizen und Aushänge. Kennzahlen und KPI-Übersichten wurden häufig manuell in Excel aufbereitet und anschließend in Papierform an den Boards angebracht.

Die Aktualisierung der Kennzahlen zu Safety, Quality, Cost, Delivery und Productivity war zeitaufwändig und durch häufige Medienbrüche geprägt, wodurch Daten teilweise veraltet, unvollständig oder uneinheitlich waren. Besonders herausfordernd war die Erfassung und Nachverfolgung von Abweichungen: Abweichungen wurden zwar dokumentiert, jedoch oft unstrukturiert, verspätet und teils gar nicht. Verantwortlichkeiten waren selten klar definiert, sodass Folgeaktivitäten häufig nicht konsequent verfolgt wurden.

Auch die Shop Floor Meetings selbst litten unter der analogen Arbeitsweise. Ohne konsolidierte Informationsgrundlage waren Teamleitungen auf mündliche Berichte angewiesen – mit entsprechendem Abstimmungsbedarf, möglichen Missverständnissen und Verzögerungen. Abweichungen wurden diskutiert, jedoch nur selten systematisch in Maßnahmen überführt oder nachhaltig nachverfolgt.

Zudem fehlte ein strukturierter Eskalationsprozess, der bei Bedarf die zeitnahe Einbindung von Führungskräften ermöglicht hätte. Die Folge war ein eher reaktiver statt proaktiver Umgang mit Problemen.

Vor diesem Hintergrund entstand der Bedarf nach einer digitalen Lösung, die Kennzahlen zentral erfasst, visuell darstellt, Ereignisse systematisch abbildet und direkt mit Maßnahmen verknüpft. Die zentralen Herausforderungen ließen sich wie folgt zusammenfassen:
Auf Basis einer Anforderungsanalyse wurde entschieden, das digitale SQCDP-Board mit Visual Shop Floor umzusetzen, da alle funktionalen und prozessbezogenen Anforderungen abgedeckt und flexibel abgebildet werden konnten.

3. Anforderungen und Zielsetzung

Ein SQCDP-Board dient dazu, die zentralen Kernthemen eines Produktionssystems systematisch und intuitiv darzustellen. Es bildet die Grundlage für die operative Steuerung und Bewertung der Produktions- und Unterstützungsprozesse. Ziel ist es, die Leistung in den Bereichen Safety, Quality, Cost, Delivery und Productivity laufend zu spiegeln, transparent zu visualisieren und Abweichungen frühzeitig sichtbar zu machen.

Darüber hinaus stärkt ein SQCDP-Board die Transparenz und Kommunikation im Team. Es schafft eine einheitliche Sicht auf Prozesse, Ziele und Prioritäten. Entscheidungen werden nachvollziehbar, Verantwortlichkeiten klar und die Identifikation der Mitarbeitenden mit den Unternehmenszielen gefördert. So unterstützt das SQCDP-Board die Entwicklung einer gelebten KVP-Kultur.

Eine wichtige Voraussetzung für den erfolgreichen Einsatz eines digitalen Boards ist eine einheitliche, verlässliche und aktuelle Datenbasis, auf deren Grundlage Kennzahlen konsistent und in Echtzeit abgeleitet werden können. Dadurch entfallen manuelle Tätigkeiten in der Datenaufbereitung, Medienbrüche werden vermieden und die Informationsqualität steigt spürbar.

Neben der Visualisierung aktueller Kennzahlen ist die Erfassung und Abbildung von Ereignissen ein wesentlicher Bestandteil eines SQCDP-Boards. Ereignisse wie Arbeitsunfälle (Safety), Reklamationen (Quality) oder Terminverzüge (Delivery) können systematisch erfasst, bewertet und mit gezielten Maßnahmen verknüpft werden. Damit entsteht eine zentrale Informationsquelle, die sowohl für operative Entscheidungen als auch für weiterführende Analysen genutzt werden kann.

Zusammengefasst verfolgt das SQCDP-Board vier zentrale Ziele:

4. Lösungsansatz für die Umsetzung mit Visual Shop Floor

Visual Shop Floor wurde konsequent nach dem No-Code/Low-Code-Ansatz entwickelt. Funktionen aus den Bereichen Datenmanagement, Transparenz, Zusammenarbeit und kontinuierliche Verbesserung lassen sich flexibel kombinieren und präzise an den jeweiligen Anwendungsfall anpassen. Das modulare, konfigurierbare Systemdesign ermöglicht eine einfache Anpassung der Benutzeroberflächen an unterschiedliche Produktionsprozesse und organisatorische Strukturen.

Für die Umsetzung des digitalen SQCDP-Boards wurden die vorhandenen Module von Visual Shop Floor gezielt konfiguriert, um die im vorherigen Kapitel definierten Anforderungen an Transparenz, Echtzeitfähigkeit und kontinuierliche Verbesserung optimal zu unterstützen. Im Zentrum stand eine intuitive Benutzerführung, die speziell für großformatige Touchscreens im Shop Floor entwickelt wurde. Besonderes Augenmerk lag dabei auf der klaren Darstellung von Kennzahlen, der strukturierten Erfassung von Ereignissen und der nahtlosen Integration bestehender Datenquellen.

Die zentrale Benutzerschnittstelle bildet ein interaktives Dashboard, das die fünf Themenbereiche Safety, Quality, Cost, Delivery und Productivity visuell abbildet. Es kombiniert KPI-Visualisierungen mit Ereignis- und Maßnahmenmanagement. Drill-down-Funktionen ermöglichen den Zugriff auf Detailinformationen und einen erweiterten Kontext. So entsteht ein dynamisches Steuerungssystem, das operative Transparenz und datenbasierte Entscheidungsfindung miteinander verbindet.

Für die Implementierung kamen insbesondere die folgenden Bausteine zum Einsatz:
In den folgenden Unterkapiteln werden diese Bausteine im Detail beschrieben.

4.1 Datenerhebung und Systemintegration

Eine zentrale Stärke von Visual Shop Floor ist die Vielzahl integrierter Datenkonnektoren, mit denen sich Informationen aus unterschiedlichen Unternehmenssystemen nahtlos einbinden und zusammenführen lassen. Dadurch entsteht eine einheitliche, vernetzte und aktuelle Datenbasis, die eine transparente Echtzeitsicht auf alle relevanten Produktionsprozesse ermöglicht.

Im konkreten Projekt bestand das Ziel darin, eine konsistente und objektive Datengrundlage zu schaffen, auf der die fünf Themenbereiche Safety, Quality, Cost, Delivery und Productivity zuverlässig abgebildet werden konnten. Hierfür wurden bereits vorhandene Informationen aus operativen Systemen automatisiert eingelesen – etwa zu Produktionsaufträgen, Qualitätsprüfungen, Stillständen oder Schulungen. Die bestehenden Systeme blieben unverändert, sodass keine Anpassungen an den operativen Prozessen erforderlich waren. Stattdessen wurden die Daten automatisiert erfasst, konsolidiert und in Visual Shop Floor für das operative Monitoring bereitgestellt.

Im Projekt wurden die folgenden Systeme angebunden:
Diese umfassende Integration stellt sicher, dass Ereignisse und Kennzahlen automatisch, konsistent und in Echtzeit erfasst werden. Unabhängig vom Quellsystem erfolgt eine eindeutige Zuordnung zu den fünf SQCDP-Feldern. So entsteht eine zuverlässige, stets aktuelle und ganzheitliche Datengrundlage, die die Basis für KPI-Berechnungen, Ereigniserkennung und operative Entscheidungen bildet.
Abb. 1: Datensammlung – Infografik

4.2 Datenvorverarbeitung

Die strukturierte Aufbereitung von Rohdaten bildet die Grundlage für aussagekräftige Kennzahlen und fundierte Entscheidungen. Durch die Bereinigung, Harmonisierung und Kontextualisierung heterogener Datenquellen entsteht eine konsistente und belastbare Datengrundlage, auf der präzise Analysen und verlässliche Echtzeitinformationen aufbauen.

Visual Shop Floor stellt hierfür eine stufenweise Verarbeitungskette bereit, in der Rohdaten aus unterschiedlichen Quellen – Maschinen, Sensoren, Dateien oder Schnittstellen – technisch aufbereitet werden.

Im ersten Schritt werden Daten in einheitliche Formate überführt und fehlerhafte oder unvollständige Werte bereinigt. Anschließend werden die Daten harmonisiert und miteinander verknüpft, um Beziehungen zwischen Informationen aus potenziell unterschiedlichen Quellen herzustellen und sie in einen gemeinsamen Kontext zu setzen.

Auf dieser Grundlage lassen sich anwendungsbezogene Kennzahlen ableiten – von grundlegenden Metriken wie Stillstandszeiten oder Ausschussquoten bis hin zu komplexeren Kennzahlen wie OEE oder CPK-Werten. Ziel ist es, ein konsolidiertes Datenmodell zu schaffen, das sowohl als Basis für die Echtzeitvisualisierung als auch für historische Auswertungen genutzt werden kann.

Im Kundenprojekt wurden Daten aus MES-, ERP-, CAQ- und EHS-Systemen integriert, um ein vollständiges Abbild der Produktionsprozesse zu erzeugen. Die Daten wurden in vordefinierten Intervallen automatisiert abgerufen, durch spezifische Pipeline-Steps (frei definierbare Funktionen) bereinigt und homogenisiert und mithilfe von Stammdaten (Aufträge, Maschinen-IDs, Schichten) miteinander verknüpft. Eine übergreifende Datenvalidierung stellte sicher, dass fehlerhafte oder doppelte Datensätze erkannt und bereinigt wurden.

Aufbauend auf den aufbereiteten Rohdaten erfolgte die Transformation in konkrete KPIs. Aus kontinuierlich aktualisierten Prozesswerten wurden aussagekräftige Kennzahlen abgeleitet.

Parallel dazu kam eine Anomalie- und Abweichungserkennung zum Einsatz, die über definierte Regelmechanismen realisiert wurde. Damit konnten etwa Maschinenstillstände über definierten Grenzwerten, Häufungen von Qualitätsabweichungen oder sicherheitsrelevante Vorfälle automatisch erkannt und als strukturierte Ereignisse erfasst werden.

Über Schwellwerte und Klassifizierungsregeln wurden diese Ereignisse kategorisiert und mit zusätzlichen Kontextinformationen wie Ursachen, Maßnahmen oder Verantwortlichkeiten angereichert.

So entstand eine durchgängig strukturierte und validierte Datenbasis, die die Grundlage für die Echtzeitvisualisierung im SQCDP-Board und das ereignisgesteuerte Handeln im Shop Floor Management bildet.
Abb. 2: Datenvorverarbeitung – Infografik

4.3 Benutzeroberfläche SQCDP-Board

Visual Shop Floor ermöglicht mit flexibel konfigurierbaren Dashboards die passgenaue Gestaltung von Benutzeroberflächen für unterschiedliche Zielgruppen und Anwendungsfälle. Layouts können individuell angepasst, Widgets frei platziert und Inhalte so angeordnet werden, dass sie intuitiv nutzbar und auf den jeweiligen Einsatzzweck abgestimmt sind.

Eine breite Auswahl an Komponenten steht zur Verfügung – von interaktiven Diagrammen und KPI-Widgets über Ereignis- und Task-Elemente bis hin zur Anzeige von Dokumenten, Bildern oder Videos. Ergänzend können Eingabewidgets genutzt werden, um Daten direkt im Dashboard zu erfassen und Kennzahlen, Ereignisse und Maßnahmen zentral zusammenzuführen.

Dank des No-Code/Low-Code-Ansatzes lassen sich Layouts, Datenquellen und Widgets ohne Programmierkenntnisse anpassen. Benutzeroberflächen können dadurch schnell an neue Anforderungen angepasst werden, wodurch die Akzeptanz bei den Anwender:innen gesteigert wird. Gleichzeitig wird sichergestellt, dass alle relevanten Informationen in Echtzeit und im richtigen Kontext dargestellt werden.

Auf dieser Basis wurde das digitale SQCDP-Board mit Visual Shop Floor umgesetzt. Das Dashboard vereint alle Informationen zu den fünf Themenbereichen Safety, Quality, Cost, Delivery und Productivity auf einer zentralen Oberfläche und dient als tägliches Steuerungs- und Analyseinstrument. Es bildet die Grundlage für regelmäßige Shop Floor Meetings, unterstützt die Überwachung der Produktionsleistung und schafft ein gemeinsames Verständnis der aktuellen Situation.

Die flexiblen Gestaltungsmöglichkeiten erlaubten eine präzise Anpassung an die Anforderungen des Unternehmens. Jedes Themenfeld wurde individuell definiert, aufgebaut und mit den relevanten Kennzahlen, Diagrammen und Ereignisinformationen verknüpft. So entstand eine intuitive und einheitlich strukturierte Benutzeroberfläche, die eine schnelle Erfassung und Einordnung ermöglicht und datenbasierte Entscheidungen im täglichen Produktionsumfeld unterstützt.
Abb. 3: Dashboard „SQCDP-Board“ – Visual Shop Floor

4.3.1 Spalten-Layout und Darstellung der Themenbereiche

Für das digitale SQCDP-Board wurde ein spalten- basiertes Dashboard-Layout gewählt. Die Anzahl und Bezeichnung der Spalten kann flexibel angepasst werden. Es eignete sich besonders zur strukturierten Visualisierung der fünf Themenbereiche.

Für die Umsetzung wurden folgende Spalten definiert:
Die klare visuelle Anordnung schafft einen intuitiven Überblick und unterstützt ein gemeinsames Verständnis über den aktuellen Leistungsstand aller Bereiche.
Abb. 4: Spalten-Layout SQCDP – Visual Shop Floor

4.3.2 Sicherheitskreuz und Ereignisräder

Zur strukturierten Darstellung von Ereignissen wurden pro Spalte spezifische Visualisierungen ergänzt:
Die Darstellung zeigt die Tage des aktuellen Monats, farblich nach dem Ampelsystem dargestellt:
Diese Logik ermöglicht eine sofortige visuelle Einschätzung, unterstützt die Priorisierung und verbessert die Kommunikation im Team.
Abb. 5: Ampelsystem bei Ereignissen – Visual Shop Floor
Durch einen Klick auf ein farbig markiertes Tagesfeld öffnet sich eine Detailansicht, in der alle Ereignisse des Tages chronologisch dargestellt werden – inklusive Zeitstempel, Ereignistyp, betroffener Maschine/Linie und ggf. Sofortmaßnahmen. Auch der Status verbundener Maßnahmen (offen, in Bearbeitung, abgeschlossen) ist sichtbar.
Abb. 6: Ereignisse überwachen und Details abrufen – Visual Shop Floor
Die Erfassung von Ereignissen bildet den ersten Schritt im Event Handling. Vorkommnisse werden lückenlos dokumentiert und Folgeaktionen angestoßen.

Ereignisse können auf drei Arten entstehen:
Beispiele für automatisch generierte Ereignisse:
Im Eingabedialog für manuell erstellte Ereignisse können Mitarbeitende:
So entsteht eine konsistente und nachvollziehbare Ereignisdatenbank.
Abb. 7: Ereignisse manuell erstellen – Visual Shop Floor

4.3.3 Visualisierung von Kennzahlen

Die visuelle Aufbereitung von Kennzahlen und Ereignissen ist ein zentraler Bestandteil des digitalen SQCDP-Boards. Durch klare, intuitive Visualisierung werden komplexe Zusammenhänge verständlich, Abweichungen sofort sichtbar und der Handlungsbedarf schnell ableitbar.

Visual Shop Floor stellt hierfür eine große Bandbreite flexibel konfigurierbarer Widgets bereit, die Informationen aus unterschiedlichen Quellen in Echtzeit abbilden und damit einen transparenten Blick auf die aktuelle Leistung über alle Ebenen hinweg ermöglichen.

Mit mehr als 20 Widget-Typen lassen sich Kennzahlen präzise und passgenau visualisieren. Jedem Themenbereich können geeignete Widgets zugeordnet werden, sodass eine gut strukturierte und verständliche Übersicht entsteht.

Die einzelnen Spalten können mit verschiedenen Visualisierungselementen ausgestattet werden – von einfachen KPI-Indikatoren über Diagramme und Trendverläufe bis hin zur Einbindung von Bildern oder Dokumenten. Dadurch lässt sich das Board konsequent auf den spezifischen Informationsbedarf verschiedener Benutzergruppen ausrichten und unterstützt wirkungsvoll bei datenbasierten Entscheidungen und der kontinuierlichen Verbesserung.
Abb. 8: Wichtige SQCDP-Kennzahlen überwachen – Visual Shop Floor
Das spaltenorientierte Dashboard bietet zunächst einen kompakten Gesamtüberblick über alle relevanten Kennzahlen und Ereignisse. Für vertiefte Analysen stehen zusätzliche Detail-Dashboards zur Verfügung, die direkt mit den jeweiligen Themenfeldern verknüpft sind und per Drill-down geöffnet werden können.

Die Detailseiten sind flexibel gestaltbar und ermöglichen gezielte Analysen, beispielsweise:
So entsteht eine nahtlose Verbindung zwischen Übersicht und Detailanalyse. Sie ermöglicht ein tiefes Verständnis der Leistungsdaten, unterstützt Ursachenanalysen und schafft eine fundierte Entscheidungsbasis für das tägliche Shop Floor Management.
Abb. 9: Detailinformationen über Drill-down abrufen – Visual Shop Floor

4.3.4 Steuerung der Inhalte über Parameter

Um das Dashboard flexibel an unterschiedliche Einsatzbereiche anzupassen, können ausgewählte Inhalte über Parameter dynamisch gesteuert werden. Typische Einstellungen umfassen Abteilung, Linie, Schicht oder Zeitraum. Durch die Parametrisierung wechselt das Dashboard automatisch in die jeweils passende Perspektive und zeigt nur die Informationen an, die für den ausgewählten Kontext relevant sind.

Wird beispielsweise eine bestimmte Abteilung gewählt, aktualisieren sich alle Visualisierungen entsprechend: Ereignisse, Kennzahlen und Trendverläufe beziehen sich ausschließlich auf die ausgewählte Einheit. Ebenso lassen sich produkt- oder bereichsspezifische Ansichten darstellen, ohne zusätzliche Dashboards pflegen zu müssen.

Parameter können entweder direkt über Filterelemente auf dem Board ausgewählt werden oder über vordefinierte Standardwerte (z. B. Werkzuordnung) automatisch gesetzt sein. Diese Funktionsweise stellt sicher, dass ein zentral definierter Standard bestehen bleibt, gleichzeitig aber jede Organisationseinheit eine maßgeschneiderte, konsistente und stets aktuelle Sicht auf ihre relevanten SQCDP-Informationen erhält.
Abb. 10: Inhalte über Parameter steuern – Visual Shop Floor

4.4 Gesamtüberblick – Aufbau und Zusammenspiel der Komponenten

Abb. 11: Gesamtüberblick technischer Ablauf – Infografik
Die folgende Übersicht veranschaulicht den Gesamtaufbau des digitalen SQCDP-Boards und zeigt, wie die einzelnen Komponenten und Funktionen in Visual Shop Floor zusammenwirken. Sie demonstriert exemplarisch, wie ein SQCDP-Board mithilfe der modularen Plattform umgesetzt und an die spezifischen Anforderungen eines Unternehmens sowie unterschiedlicher Produktions- und Benutzergruppen angepasst werden kann.

Der Gesamtaufbau umfasst im Wesentlichen die folgenden Bestandteile:

5. Ergebnisse und Nutzen

Die Einführung des digitalen SQCDP-Boards mit Visual Shop Floor führte im betrachteten Unternehmen zu einer deutlichen Steigerung der Effizienz im täglichen Shop Floor Management – insbesondere in den Bereichen Steuerung, Zusammenarbeit und Transparenz. Durch die zentrale, klar strukturierte Darstellung relevanter Informationen wurden Informationsflüsse beschleunigt, Verantwortlichkeiten nachvollziehbar zugeordnet und Abweichungen frühzeitig sichtbar.

Vor allem die täglichen Shop Floor Meetings profitieren von der übersichtlichen Aufbereitung: Besprechungen verlaufen fokussierter, Entscheidungen werden auf Basis konsistenter Daten getroffen und Maßnahmen lassen sich unmittelbar ableiten und verfolgen.

Eine interne Evaluation zeigte zudem eine deutliche Verbesserung der Ereigniserfassung. Früher manuell oder verteilt dokumentierte Vorkommnisse werden nun automatisiert erfasst, standardisiert klassifiziert und zentral dargestellt. Dadurch stieg die Vollständigkeit der Erfassung um rund 60 %, und kritische Situationen können schneller adressiert werden. Ereignisse aus den Bereichen Safety, Quality, Cost, Delivery und Productivity stehen jederzeit aktuell zur Verfügung.

Die wesentlichen Vorteile im Überblick:

Erhöhte Transparenz und Nachvollziehbarkeit
Das digitale SQCDP-Board stellt alle relevanten Informationen in Echtzeit bereit. Abweichungen werden hervorgehoben und direkt mit Ursachen, Maßnahmen und Zuständigkeiten verknüpft. So bleibt der Leistungsstand jederzeit klar ersichtlich – ohne Medienbrüche oder Informationssilos.

Strukturierte und effiziente Meetings
Durch die standardisierte, spaltenbasierte Darstellung greifen alle Teams auf dieselbe Datenbasis zu. Diskussionen konzentrieren sich auf die wesentlichen Punkte, Abstimmungsaufwände sinken und die Meetingdauer reduziert sich spürbar.

Verbindliches Maßnahmen- und Eskalationsmanagement
Klar definierte Zuständigkeiten, Fristen und Eskalationswege stellen sicher, dass Maßnahmen konsequent verfolgt und kritische Themen zeitnah bearbeitet werden.

6. Fazit und Ausblick

Mit der Einführung des digitalen SQCDP-Boards wurde im betrachteten Unternehmen eine zukunftsorientierte, transparente und effiziente Grundlage geschaffen, um das Shop Floor Management schrittweise weiterzuentwickeln. Auf Basis der vorhandenen Struktur werden sowohl operative Entscheidungen als auch strategische Verbesserungsprozesse unterstützt.

Visual Shop Floor bietet hierfür eine flexible und skalierbare Architektur. Weitere Anwendungsfälle wie digitale Schichtbücher, Auditprozesse, Problemlösungsroutinen oder bereichsspezifische Performance-Dashboards lassen sich nahtlos ergänzen. Neue Datenquellen und Visualisierungselemente können eingebunden werden, sodass das System mit den Anforderungen des Unternehmens mitwächst, ohne die Stabilität des Gesamtsystems zu beeinträchtigen.

Der Einsatz des digitalen SQCDP-Boards stellt damit nicht nur eine technologische Modernisierung dar, sondern ist ein bedeutender Digitalisierungsschritt hin zu einem datengetriebenen, resilienten und lernenden Produktionssystem.

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